Ergebnis 1 bis 3 von 3
  1. #1
    Gast
    Registriert seit
    17.06.2007
    Beiträge
    4.578

    Internet-Zensur: Web 0.0 in China

    Drastischer Eingriff: Was unter das Schlagwort Web 2.0 fällt, ist seit heute in China nicht mehr erreichbar

    Monatelang hatten Studenten im Frühjahr 1989 im Zentrum der chinesischen Hauptstadt Peking demonstriert, waren für mehr Freiheit und weniger Korruption in Hungerstreik getreten. In der Nacht auf den 4. Juni dann hatte die Führung genug und ließ den riesigen Platz mit Gewalt räumen. Offiziellen Angaben zufolge starben 195 Menschen, als die Armee in die Mengen schoss und mit Panzern in sie hinein fuhr. In China wird das Massaker totgeschwiegen, wie brisant es trotzdem noch ist, zeigt das Bestreben der Regierung, auch das Gedenken daran zu verhindern: Kurz vor dem 20. Jahrestag wurde die Zensur von Internetdiensten massiv ausgeweitet.

    Zu den derzeit gesperrten Internet-Angeboten zählen Twitter, Flickr, Live.com, Hotmail.com, YouTube, viele Blogger und auch die neue Microsoft-Suchmaschine Bing. Das berichten übereinstimmend Medien wie die britische Times oder Blogs wie Techcrunch. Auch die Schnittstelle von Twitter, die unter anderem von TweetDeck, Twhirl und Seesmic Desktop genutzt wird, ist betroffen. Twitter hatte in China zuletzt während des verheerenden Erdbebens in Sichuan stark an Popularität gewonnen.
    Anzeige

    Die Times zitierte den in China bekannten Blogger Michael Anti dazu: "Twitter ist neu in China. Die Zensoren brauchen noch eine Weile, um herauszufinden, was das ist. Also genießt die letzten Tage des fröhlichen Twitterns, bevor es eines Tages das gleiche Schicksal ereilt wie Youtube." Anti hatte in dem von Chinesen betriebenen Blog Danwei.org die Sperrung vor wenigen Tagen vorhergesagt.

    Von der internationalen Organisation "Reporter ohne Grenzen" wurde das Vorgehen scharf kritisiert. "20 Jahre nach den Protesten ist es für chinesische Medien immer noch unmöglich, über die damaligen Ereignisse zu berichten: Jeglicher Bezug in den Medien und im Internet auf die mehrwöchigen Demonstrationen sowie auf die gewaltsame Niederschlagung der Protestbewegung durch die Armee wird unterdrückt", sagt ROG-Geschäftsführerin Elke Schäfter. Die Propaganda-Abteilung und die politische Polizei hätten ein striktes Zensursystem geschaffen. Die Nachrichtenkontrolle sei so wirksam, "dass viele junge Chinesinnen und Chinesen nichts oder kaum etwas über die Niederschlagung der Proteste wissen“.

    Zensur von Medien und Internetangeboten ist in China Alltag. Die offizielle Begründung der Regierung dafür lautet, man wolle die Bürger vor schädlichen Einflüssen schützen. So rigoros ist das System von Forenkontrolleuren, Spitzeln und technischen Sperren, dass im Ausland von der "Great Firewall of China" gesprochen wird. Internationale Kritik erregte es zuletzt während der Olympischen Spiele in China. Webseiten von internationalen Menschenrechtsgruppen oder China-kritische Seiten waren selbst für ausländische Journalisten, die im Pressezentrum arbeiteten, nicht zu erreichen. Die Regierung selbst verteidigte damals die Zensurmaßnahmen mit der Begründung, die Spiele sollten nicht politisiert werden.

    Auch westliche Firmen wie Microsoft, Yahoo und Google mussten sich in der Vergangenheit Kritik gefallen lassen, da sie Zensurforderungen der Regierung nachkamen oder dabei halfen, die dazu nötige Infrastruktur aufzubauen. So belieferte beispielsweise der Netzwerk-Spezialist Cisco nach Angaben von Reporter ohne Grenzen China mit Routern, ohne die das gigantische Zensurprojekt gar nicht funktionieren würde.
    QUELLE

  2. #2
    Administrator Avatar von Sturm
    Registriert seit
    17.06.2007
    Beiträge
    1.821
    naja ^^
    man sieht ja wohin wir uns näher und was passiert wenn wir bei web 0.0 angelangt sind ^^

    zu den firmen: naja cisco belieferte china ja nur, es wird nicht davon gesprochen, dass diese router auch eingebaut worden sind. von daher ist die kritik eher überflüssig

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von Badkapp
    Registriert seit
    26.06.2007
    Ort
    Baden
    Beiträge
    486
    is jetzt ja nix neues was da drin steht, abba wie sturm schon sagte: wir steuern da auch drauf zu...
    Wenn allzu früh der Morgen graut ist der ganze Tag versaut.

Ähnliche Themen

  1. China: WoW-Goldfarmer sollen 20% Steuern zahlen
    Von Mr.XaXa im Forum Politik & Wirtschaft
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 15.11.2008, 20:41
  2. kauft niemals china autos
    Von vincentI im Forum KFZ Area
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 29.05.2008, 13:54
  3. Axel vs. Kinder in China
    Von Mr.XaXa im Forum Bash
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 16.04.2008, 15:01
  4. China: Blogger in Psychiatrie eingewiesen
    Von Sturm im Forum Klatsch & Tratsch
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 24.08.2007, 23:06
  5. Who/Hu is leading china
    Von Badkapp im Forum Spaß & Unterhaltung
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 10.07.2007, 11:30

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
Unsere Tipps: Handyvergleich | Tee Trinken | Stadtreisen Deutschland

Powered byvBSocial.com