Cannes - Für Regisseur Quentin Tarantino sind seine Filme trotz zahlreicher Gewaltszenen vor allem Komödien.

"Im Endeffekt mache ich in erster Linie eine eigene Art von Komödie", sagte Tarantino am Donnerstag bei einer Masterclass während der Filmfestspiele in Cannes. "In meinen Filmen ist natürlich nicht alles lustig - immerhin sterben Menschen - aber ich versuche immer, die Zuschauer zum Lachen zu kriegen, auch in Situationen, in denen sie sonst nicht lachen würden." Bei der Masterclass erzählte Tarantino über seine Anfänge als Regisseur und das Entstehen seiner Filme wie "Pulp Fiction", "Jackie Brown" sowie den beiden "Kill Bill"-Teilen.

"Ich traue keinem Komponisten", gestand Tarantino dabei. "Musik ist für einen Film so wichtig, deswegen würde ich nie jemand anderem die Verantwortung überlassen, über den fertigen Film eine Musikspur zu legen." Stattdessen bediene er sich selber lieber bei Musikern der Zeitgeschichte und spiele ihre Lieder in seinen Filmen. "Das ist am einfachsten, dann muss ich mich mit niemandem auseinandersetzen!"

Tarantino riet Nachwuchsregisseuren und jungen Drehbuchautoren, zuerst als Schauspieler zu arbeiten. "Das sollte der erste Schritt sein, weil man so am meisten über den Aufbau einzelner Szenen lernt." Alles, was er selber über das Regieführen und das Drehbuchschreiben gelernt habe, stamme aus seiner Erfahrung als Schauspielstudent. "Beim Schauspielen geht es ja ums Loslassen und Sich-Verlieren - genau diese Erfahrung braucht man auch als Regisseur und Drehbuchschreiber."

Außerdem sollte man sich nicht an einer Filmhochschule einschreiben, fand Tarantino. "Diese Schulen kosten meist viel Geld. Es ist daher besser, das Geld in seinen ersten Film zu stecken, weil man dann am Ende zumindest schon mal einen Film und jede Menge Erfahrung hat." Er selber habe es auch so gemacht. "Der erste Film war zwar nicht toll, aber es war immerhin etwas, auf das ich aufbauen konnte."
QUELLE

So versteht man die Filme ja auch ^^